Am Wochenende suchten wir zwei Dinge: den Schnee und einen romantischen Weihnachtsmarkt. Beides fanden wir in Monschau in der Eifel – von Bonn bei der Wetterlage (leichter Schneefall) in etwa eineinhalb Stunden zu erreichen.
Wer einen kleinen, feinen und noch sehr traditionellen Weihnachtsmarkt sucht, wird mit diesem Reiseziel sehr zufrieden sein. Da es vielen an den Adventswochenenden so geht, empfehle ich, zeitig loszufahren, damit man noch vor dem großen Ansturm ankommt. Das hat den Vorteil, dass man einen halbwegs guten Parkplatz findet und man das nette Städtchen auch bei Tageslicht besichtigen kann. Ein schöner kleiner Höhenweg ermöglicht den Besuchern sicher einen wunderschönen Blick auf das weihnachtlich geschmückte Städtchen.
Charakteristisch für Monschau sowie für viele ähnliche Dörfer der Eifel sind die schönen Häuserfassaden, die sowohl schönstes Fachwerk als auch Schieferwände zeigen. Die engen Gässchen bilden eine Art Rundweg, auf dem man den Kern der Altstadt erkunden kann. Jetzt zur Weihnachtszeit waren die Häuser schön geschmückt, viele hatten Lichter in ihren Fenstern, schöne Fähnchen oder Weihnachtsschmuck zierten die Fassaden und Hauseingänge. Ein Highlight ist die Rur, ein Fluss, der sich mitten durchs Dörfchen schlängelt, streckenweise ganz schön reißend, sodass das Plätschern des Wassers an vielen Plätzen deutlich zu hören ist. Viele der Altstadthäuser bilden das Flussufer, sodass so manche Hauswand direkt ins Wasser ragt.
Wenn es regnet oder man sich gern mal aufwärmen möchte, empfehle ich die Traditionskonditorei am Marktplatz – Café Kaulard. Wir haben unseren Nachmittag hier begonnen und trotz der vielen Besucher einen sehr netten Platz in der gemütlichen Stube des Cafés gefunden. Es gab einen ausgezeichneten Apfelstrudel und – schonmal für Weihnachten – die sog. Kräutermöppchen, leckeres printenartiges Weihnachtsgebäck, das man auch wunderbar verschenken kann.
Auf dem Weihnachtsmarkt gibt es manch regionalen Stand, an dem man Eifeler Spezialitäten kaufen kann. Wir haben uns am Stand der Monschauer Senfmühle mit köstlichen Senfarten eingedeckt und dabei auch unsere Lieben zu Hause bedacht.
Möchte man dem Trubel des Weihnachtsmarktes für eine Weile entgehen, kann man sich in eine der beiden Stadtkirchen zurückziehen. Die katholische Kirche fand ich sehr spannend ob ihrer Innenarchitektur: eine ganz andere und ungewöhnliche Anordnung der Sitzbänke, viel Kunst an den Wänden, sehr freundlich und klar. Dort haben wir – wie wir es oft in Kirchen machen, vor allem, wenn wir unterwegs sind – eine Kerze angezündet und noch lange an dem schönen Meer aus Lichtern und Wachs verweilt.
Da der Weg durch Monschau zugleich auch ein Rundweg ist, kamen wir wieder passend aus dem Städtchen raus und zu unserem Parkplatz. Wir hatten Glück, denn von an da wurde Monschau sehr voll und die eigens für den Weihnachtsmarkt eingerichteten Linienbusse karrten die Besucher massenweise von ihren etwas außerhalb gelegenen Parkplätzen herbei. Wir konnten die wohl noch ruhigste und trotzdem sehr schöne Weihnachtsstimmung in Ruhe in uns aufnehmen, bevor wir wieder den Heimweg antraten.
Ein bisschen durchgefroren, aber sehr zufrieden kehrten wir zurück. Monschau ist ein wirklich nettes Städtchen, dass in der Weihnachtszeit nochmal einen ganz besonderen Zauber hat. Unbedingt empfehlenswert für einen kleinen Ausflug!