Stell dir vor …
… du lebst direkt auf dem Strand in einem kleinen Holzhäuschen, umgeben vom Wind, der Sonne und dem Rauschen des Meeres. Stell dir vor, du machst die Tür auf und dein Blick erstreckt sich über den gesamten Strand. Du riechst den Duft des Meeres und hörst die Klänge der Wellen und der Möwen.
Stell dir vor, du spürst jedes Mal, wenn du dein Häuschen verlässt, den Sand an deinen Füßen – morgens, wenn er noch ganz kühl ist und abends, wenn er noch warm von der Sonne ist. Du kannst jederzeit direkt zum Wassersaum gehen und weißt, du bist genau hier zu Hause.
Stell dir vor …
… du sitzt abends vor deinem Häuschen und beobachtest, wie der Strand sich langsam leert, die Besucher des Tages ihren Heimweg antreten, das Meer wieder ganz für sich ist und das Licht der untergehenden Sonne sich über allem erstreckt. Du kannst sehen, wie sich der rote Feuerball langsam neigt und umhüllt von bunten Farbschleiern im Meer versinkt.
Stell dir vor …
… du sitzt, wenn es draußen dunkel geworden ist, in deinem Häuschen und siehst durch die Fensterscheiben, wie die Schiffe am Horizont blinken und wie die Leuchtbojen ihnen den Weg weisen. Über dem Meer erstreckt sich ein Sternenhimmel und das Licht des Mondes spiegelt sich ganz leicht wie Silberfäden im Meer.
Stell dir vor …
… du wachst früh morgens auf und schaust aus dem Fenster deines Häuschens. Du siehst, wie der Strand und das Meer in zarten Rosa-, Grau-, Gelb- und Blautönen leuchtet. Du öffnest die Tür und betrittst eingehüllt in eine warme Decke den Strand. Hinter deinem Häuschen, in den Dünen, geht gerade die Sonne auf und breitet, während du einfach nur dastehst und zusiehst, ihre Farben erneut über den ganzen Strand aus.
Barfuß gehst du zum Wassersaum und tauchst deine Zehen in das noch eiskalte Wasser. Du beobachtest die Möwen und Strandläufer, wie auch sie langsam aufwachen und den Tag begrüßen. Keine Menschenseele befindet sich an diesem Morgen am Strand.
Stell dir vor …
… du kehrst in dein Häuschen zurück, der Sand klebt noch an deinen Füßen und du kannst dich nochmal in dein Bett kuscheln, dabei bei geöffneten Fenstern dem Meeresrauschen lauschen. Nachdem du eine Weile geschlummert hast, frühstückst du auf der Terrasse – den Blick auf das Meer wieder inbegriffen.
Tagsüber bist du die ganze Zeit am Strand, du lässt deinen Drachen steigen, spielst Boule oder Volleyball, läufst immer wieder zum Wasser, unternimmst lange Spaziergänge, spielst mit den Füßen im Meer Strandtennis, nachmittags trinkst du in der Sonne einen Kaffee, vor deinem Häuschen versinkst du in dein Buch oder machst ein Schläfchen im Liegestuhl. Auf die Uhr brauchst du nicht zu schauen, du lebst in den Tag hinein, fühlst dich frei von jeglicher Verpflichtung.
Stell dir vor …
…
Grenzenlos sind meine Erinnerungen an einen traumhaften Urlaub, in dem all diese Vorstellungen wahr wurden.
Hinter mir liegt eine Woche in den Haagse Strandhuisjes bei Kijkduin in Südholland. Entlang der Dünen stehen hier 20 kleine Holzhäuser, super schön eingerichtet, für 4-5 Personen buchbar.
Wir haben schon länger mit einem Besuch einer Strandhütte geliebäugelt und uns den Traum vom Wohnen auf dem Strand in diesem Jahr über Pfingsten erfüllt.
Das Wetter hat in dieser Maiwoche weitestgehend mitgespielt und so konnten wir fast immer draußen sein. An manchen Tagen vergaßen wir fast, dass es erst Mai war, so sehr fühlte sich alles schon nach Sommerurlaub an. Hat es mal ein wenig geregnet, gewindet oder hüllte der Nebel die Häuschen und den Strand in seine graue Decke, dann konnte man sich prima auf das Sofa oder in das Bett kuscheln und lesen oder vor sich hin träumen, den Gedanken freien Lauf lassen. Und es gab reichlich Zeit für uns beide ♥ Der perfekte Ort zum Runterkommen!
Hier unsere ultimativen Tipps für einen Urlaub in den Haagse Strandhuisjes
Nebensaison als beste Reisezeit
Wie es im Hochsommer wirklich ist, wissen wir nicht. Aber wir vermuten, dass es im Juli/August sehr voll sein könnte. Die Häuser sind eh häufig schon lange im Vorhinein ausgebucht – ob Haupt- oder Nebensaison, aber am Strand könnte im Sommer doch noch einiges mehr los sein als wir es jetzt im Mai erlebt haben. Deshalb empfehle ich jetzt einfach mal ohne viel Erfahrungswerte den Mai/Juni als optimale Reisezeit! Sicher ist es aber auch in den anderen Monaten schön und es hängt ja eh immer auch von dem Wetter ab, das ja bekanntlich macht was es will. Deshalb: Egal wie, es wird schön!
Einkäufe vorher erledigen
Damit ihr möglichst selten den Strand verlassen müsst, empfehle ich, vorher eine Kiste mit reichlich Lebensmitteln zu packen. Im Häuschen lässt sich prima kochen, obwohl nur zwei Herdplatten. Achtung: Ein Gefrierfach gibt es nicht!
Mit Freunden hinfahren
In der Pfingstferienwoche waren jetzt viele Familien da – sicher ein perfekter Ort, gerade für Familien mit kleinen Kindern. Wir sind mit lieben Freunden gefahren, die ein paar Häuser weiter wohnten – absolut empfehlenswert! Man hat seine Privatsphäre, kann aber auch immer wieder zusammen essen und spielen. Bei uns waren Beach-Volleyball, Boule und lange Spieleabende sehr beliebt!
Fahrräder mitnehmen
Wir hatten die Fahrräder dabei und haben sie direkt am Haus angeschlossen. Es war prima, sie da zu haben. So konnten wir schnell mal morgens zum Bäcker fahren oder spontane Radtouren durch die Dünen unternehmen. Eine besonders schöne Strecke ist die nach Scheveningen. Da dann bitte die nicht sonderlich schönen Ortszentren von Kijkduin und Scheveningen ignorieren und sich auf die wunderschönen Abschnitte mitten in den Dünen konzentrieren. Unbedingt auch mal kurz an einem beliebigen, vorzugsweise einsamen Strandübergang pausieren, die Räder abstellen und einen Blick über die Dünen auf den Strand erhaschen. Vielleicht einen Kaffee in einem Strandpavillon genießen, zur Abendstunde evtl. auch ein Bierchen, und dann wieder rauf auf’s Rad.
Herr Liebchen hatte sein Single-Speed mit und konnte selbst in den hügeligen Dünenabschnitten perfekt radeln – Holland weiß einfach, wie es Radbegeisterte aller Art verwöhnen kann!
Grill mitnehmen
Ich würde es nicht übertreiben, aber unser kleiner Grill hat beste Dienste geleistet. Herr Liebchen hatte manchmal etwas mit dem Wind zu kämpfen, aber wenn man den richtig nutzt, leistet er ja bekanntlich bei Feuer gute Dienste. Und dann das Würstchen, die Pita mit Tomaten und Schafskäse und den Salat auf der Terrasse bei Sonnenuntergang genießen – herrlich!
Perfekt für Sportliebhaber
Sportliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten. Ist man am Strand, gibt es zig Möglichkeiten, sich zu bewegen und Spaß dabei zu haben. Unsere Freunde hatten ihre Fußballtore und das Volleyballnetz mit, wir unser Strandtennis, den Drachen und das Boule-Spiel. Außerdem bieten sich der Strand und die Dünen natürlich bestens zum Laufen oder Spazieren an. Die Wege in den Dünen sind so gut ausgebaut, dass sowohl Spaziergänger als auch Jogger, Fahrradfahrer, Skater und Reiter auf ihre Kosten kommen. Bei Kijkduin gibt es auch eine Surf- und Kiteschule – haben wir nicht ausprobiert, aber das Meer war abends häufig voll mit Kitesurfern – das muss super cool sein! Nicht zuletzt Schwimmen, aber dazu muss ich wohl bei einem Urlaub direkt am Meer nicht viel erklären 😉
Zum Sonnenaufgang aufstehen und dann nochmal ins Bett
Wer Glück hat, muss nicht mal den Wecker stellen, sondern wacht durch den leichten Rosaschimmer im Schlafzimmer von selbst auf. Dann schnell auf den Strand und den Sonnenaufgang beobachten. Danach zurück ins Bett kuscheln und bis zum Frühstück beglückt weiterschlafen – das ist Lebensfreude pur!
Lesestoff für Regentage und die Sonnenliege mitnehmen
Ich bin versunken in Juli Zehs „Leere Herzen“ und Hanna Jansens „Herzsteine“. Zeitschriften waren natürlich auch mal wieder sehr beliebt – besonders auf der Sonnenliege. Endlich wieder Zeit zum Lesen und Relaxen, das fehlt doch zu oft im Alltag!
Städtetrip erst bei Abreise
In vielen Hollandurlauben mag ich es sehr, irgendwann den Ort auch mal zu verlassen und die Umgebung zu erkunden – zu reizvoll sind die typisch holländischen Städtchen mit ihren schönen Läden und Cafés. Für einen Urlaub hier in den Strandhäusern empfehle ich eher, dies am Abfahrtstag zu machen und nicht unbedingt im Urlaub selbst. Wir waren in der Mitte des Urlaubs in Den Haag – ohne Frage eine zauberhafte Stadt – aber nahezu die ganze Zeit über sehnten wir uns zurück an den Strand, weshalb wir die Stadt gar nicht so genießen konnten, wie wir es hätten tun können, wären wir nicht so auf unser Strandhäuschen fixiert 😉 Den Haag muss ich also auf jeden Fall nochmal besuchen – sehnsuchtslos 😉
Auf der Rückreise empfehle ich in Leiden eine Pause einzulegen – eine traumhafte Stadt, die mega viel zu bieten hat, vor allem für junge Leute und Junggebliebene, Shoppingbegeisterte, Kaffeeliebhaber, Picknickfans und Kulturversierte!
Ich hätte da noch eine Frage: Brauchen wir diesen Luxus eigentlich? Ist es nicht etwas übertrieben, dass wir Menschen nun auch noch direkt auf dem Strand leben wollen?
Zugegeben, in Holland sprießen die Strandhäuser momentan nur so aus dem Boden und an manchen Stellen muss ich schon darüber nachdenken, wie umweltfreundlich, nachhaltig und notwendig diese Art des Urlaubes tatsächlich ist. Umso angenehmer finde ich das Konzept, das hinter den Haagse Strandhuisjes steckt: Die Stiftung „Leef met de Zee“ (Leben mit dem Meer) hat die Strandhäuser aus nachhaltigen Materialien weitestgehend aus der Region gebaut und bemüht sich sehr darum, ihren Gästen das Leben mit dem Meer und einen bewussten Umgang mit der Natur näherzubringen. Zudem stehen hier nicht 100 Häuschen eng aneinander, wie es an anderen Orten inzwischen schon üblich ist, sondern nur 20, was den Charme und Charakter dieser Art zu leben ausmacht und dem Größenwahn und Konsumrausch manch anderer Urlaubsanbieter ein bisschen entgegen zu wirken scheint.
Beachte ich diese Dinge und gehe ich dem Wunsch nach einem achtsamen Umgang mit der Natur, dem Meer und dem Strand nach, dann darf ich diesen Luxus in einem Strandhäuschen auch genießen, dann bin ich hier genau richtig!
Danke der Familie Struving für diese tolle Idee und die Möglichkeit, uns an einem Leben am Meer teilhaben zu lassen! Wir kommen gern wieder!
2 Kommentare
Liebe Gesa,
vielen Dank für diesen tollen Beitrag! Ich finde ihn so schön geschrieben =) Ich werde mir die Häuschen jetzt direkt mal anschauen und vielleicht kann ich meinen Liebsten damit für nächstes Jahr überraschen 🙂
Ganz liebe Grüße aus der Kleinstadt ♥
Helen
Liebe Helen,
ganz lieben Dank dir für das nette Kompliment!
Ja, probier es aus – du wirst es lieben! Ich könnte auch direkt schon wieder den nächsten Urlaub dort buchen …
Na, dann sieh mal zu, dass dein Liebster diesen Eintrag hier nicht ließt, damit die Überraschung perfekt wird 😉
Ganz herzliche Grüße
Gesa