Es ist Herbst und das Wetter war herrlich für einen ausgiebigen Spaziergang auf den Bonner Kreuzberg.
Ganz in der Nähe der Klosteranlage stehen zahlreiche Maronenbäume. Ich habe um ehrlich zu sein noch nie Maronen selbst gesammelt – die Stände mit den köstlich duftenden und an die Weihnachtszeit erinnernden Nüsse kenne ich nur von Jahrmärkten, besonders in Wien habe ich viele davon gesehen. Doch in diesem Jahr wurde selbst gesammelt. Zugegeben, der Ertrag war schmächtig, die Nüsse sehr klein, das Sammeln eine stachelige Angelegenheit (die Maronen steckten noch tief und fest in ihrer piecksigen Hülle). Aber ich war ganz stolz auf meine Sammlung und schon auf dem Rückweg unserer Spaziergangs dachte ich mir die tollten Rezepte aus. Was lässt sich alles mit Maronen anstellen? Gehört habe ich schon von Maronencrèmes, Maronenkakao, Maronensuppe und von Maronenkuchen. Ein solcher sollte es dann auch werden!
Doch um Maronen verarbeiten zu können, bedarf es einer etwas mühsamen und zeitaufwändigen Vorbereitung. Vor dem Verzehr müssen Maronen geschält werden, sie werden von der harten und glatten Hülse, die ungenießbar ist, befreit. Am besten geht es, wenn man zunächst mit einem scharfen Messer ein kleines Kreuz in die Spitze der muss ritzt und sie dann auf einem Blech bei 100 Grad ca. 20 Minuten im Ofen röstet. Dann lässt sich die Hülle später von beiden Seiten gut abziehen. Jedoch müssen die Maronen beim Schälen heiß oder zumindest warm sein, sonst bleibt die Hülle beim Erkalten wieder fest an der Nuss kleben.
Der Maronenkuchen konnte gebacken werden. Und diese Zutaten habe ich verwendet:
3 Eier
200g Zartbitterschokolade
200g Maronen (frisch und selbst gesammelt oder auch schon fertig zubereitet im Supermarkt erhältlich)
100ml Milch
1 EL Zucker
Mark einer Vanilleschote
100g Butter
100g Mehl
Springform und Butter zum Einfetten
Zu Beginn die Eier trennen und das Eiweiß steif schlagen. Bis zu seiner Verwendung habe ich es in den Kühlschrank gestellt.
Die Schokolade in kleine Stückchen brechen und in einem Topf mit Wasserbad langsam zum Schmelzen bringen.
Die Maronen hacken und anschließend mit der Milch, einem Esslöffel Zucker und der Vanille mit einem Pürierstab glatt pürieren.
Die Maronencrème mit dem Eigelb, dem Zucker und der Butter verrühren. Ist die Masse schön glatt, das Mehl unterrühren und ganz zum Schluss das steife Eiweiß vorsichtig untermengen.
Eine Springform einfetten, den Teig hineingeben und glatt streichen.
Ich habe den Kuchen in einen vorgeheizten Ofen auf mittlerer Schiene bei 175 Grad eine Stunde gebacken. Eventuell braucht er ein wenig länger oder auch etwas kürzer. Um das zu überprüfen empfehle ich den altbekannten „Stäbchen-Test“ – ein dünnes Holzstäbchen in den Kuchen stecken: bleibt Teig daran kleben, braucht der Kuchen noch etwas Zeit, ist nichts am Stäbchen, darf er raus und fertig ist ein köstlicher Maronenkuchen, der perfekt zum Kaffeetrinken nach einem langen Herbstspaziergang passt! Dazu gab es bei uns geschlagene Sahne mit einer Prise Zimt – lecker!!!
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