Wir Rheinländer haben zu Karneval zwei Optionen: feiern oder flüchten. Herr Liebchen und ich zogen dieses Jahr die Flucht vor und fuhren mit zwei lieben Menschen nach Domburg – für wahr eine absolut richtige Entscheidung!
Ich war noch nie in Domburg, überhaupt kannte ich Südholland/Zeeland bisher nur aus Erzählungen und war in den letzten Jahren nur in Nordholland unterwegs. Da aber Domburg recht gut von Bonn aus zu erreichen ist, bot es sich gut an, denn wir konnten ja nur ein paar Tage bleiben und wollten nach Möglichkeit nur wenig im Auto sitzen.
In Domburg wurden wir am ersten Tag von Schnee und Eiseskälte empfangen. Der Strand war weiß und wir hatten das Gefühl, in den Winter gereist zu sein. In den darauf folgenden Tagen kam die Sonne mehr und mehr durch und wurde nur von wenigen Regen- oder Hagelschauern abgelöst – wir konnten also viel draußen sein ohne groß nass zu werden. Kalt war es trotzdem, aber das darf es ja auch im Februar noch und wir waren gut gegen die Kälte und den Wind gewappnet.
Wer schon öfters in Domburg war, weiß wahrscheinlich, dass es gar nicht so leicht ist, für diese Zeit eine schöne Unterkunft zu finden. Wir waren definitiv nicht die Einzigen und so waren viele Unterkünfte ausgebucht. Doch wir hatten Glück und fanden eine wunderschöne Unterkunft nicht weit vom Ortseingang und vor allem ganz nah am Strandübergang. Mehr zu unserer schönen Ferienwohnung im Trommelweg findet ihr hier.
Was kann man in Domburg alles unternehmen? Wir haben uns treiben lassen und ohne viel Planung vorher die Tage von Stunde zu Stunde genossen. So haben wir einiges Neues entdeckt, hatten aber auch viel Zeit zum Relaxen und Seelebaumelnlassen. Hier ein kleiner Einblick:
Winter am Strand
Eiskalt war’s, aber es sah zauberhaft aus, wie der Schnee dem Puderzucker ähnlich die Dünen bedeckte. Etwas abseits vom Domburger Hauptstrand waren wir fast alleine. Zum Aufwärmen und Auftanken nach der Anreise haben wir uns ein Stück typisch holländische Appeltaart im Strandpavillon gegönnt.
Bummeln in Middelburg
Samstags fuhren wir die knapp 20 Minuten nach Middelburg ins Landesinnere von Zeeland. Die Shoppinglaune packte uns und die kann man ja bekanntlich sehr gut in den süßen holländischen Städtchen stillen 😉 Mehr über Middelburgs Geschäfte findet ihr hier.
Drachensteigen
Der Wind war nicht perfekt, der Drachen leider auch nicht ganz – beides ist ausbaufähig! Trotzdem hat es Spaß gemacht, den neuerworbenen Drachen auszuprobieren! Vor allem Herr Liebchen hatte seinen Spaß daran und war ganz enttäuscht, als dann eine der Schnüre knapp über dem Wassersaum plötzlich riss. Das Vergnügen hielt also nur eine knappe halbe Stunde und bestätigte uns darin, für den nächsten Hollandurlaub einen noch besseren Drachen zu besorgen 😉 Aber abgesehen davon ist es einfach eine wunderbare Beschäftigung am Strand und mit ein bisschen Übung kann man sogar kleine „Kunststücke“ einstudieren 🙂 Wir machen uns immer einen Spaß daraus, wer die meisten Drehungen schafft ohne den Drachen zum Abstürzen zu bringen. Drachensteigen macht uns wieder zu Kindern 🙂
Kaffeetrinken und Shopping in Domburg
Es lohnt sich, neben den vielen Strandspaziergängen auf jeden Fall auch mal die „Einkaufsmeile“ Domburgs zu besuchen! Schon auf der Durchreise mit dem Auto fielen uns die schönen kleinen Häuser auf, die kleinen Gassen, Cafés und Restaurants luden zum Einkehren ein.
Am Sonntag liefen wir von unserer Ferienwohnung aus ca. 20 Minuten am Strand entlang, bis wir das Dorfzentrum erreichten. Sobald wir die Weststraat betraten, sahen wir schon die ersten kleinen Cafés, die uns prompt daran erinnerten, dass wir lange keinen Kaffee mehr getrunken und keinen Kuchen mehr gegessen hatten 😉 Nach einem kurzen Stadtbummel und Besuchen in einigen der netten Geschäfte entschieden wir uns schließlich für De Domburgsche Bier- en Melksalon, von dem ich im Vorhinein auch schon viel Gutes gehört hatte. Hier sind Kaffeetrinken und Shopping miteinander vereint – ein Paradies für Frau Liebchen! Während wir den köstlichen Kuchen und den ebenfalls sehr empfehlenswerten Kaffee verputzten, konnten wir immer wieder aufstehen und die vielen schönen Dinge in den Regalen bewundern. Im Sortiment waren hauptsächlich Geschirr, aber auch Kerzen und andere Dekoartikel kamen nicht zu kurz. Ich musste mich etwas bescheiden, denn Herr Liebchen und ich hatten noch einen etwas längeren Spaziergang am Strand vor uns, da wollte ich ungern viel tragen. Aber ich komme sicher nochmal wieder und dann schlage ich zu 😉
Man mag ja nicht gleich wieder Kaffeetrinken gehen, aber in Domburg könnte man das durchaus mal versuchen, denn es ist gar nicht so leicht, sich zwischen all den Möglichkeiten zu entscheiden. Das nächste Café, was sehr einladend war, ist gleich ein paar Häuser weiter gegenüber auf der Weststraat, die Galerie POP. Hier gibt es ein paar Plätze mit Blick auf das Treiben draußen, außerdem Regale voll schöner Dinge – Taschen, Geschirr, Lieblingssachen von RICE, Handarbeiten und viiiiiele Kleinigkeiten, die alle hübsch in großen Körben dekoriert sind. Ich bin am Regal mit den Schals hängengeblieben und hätte gleich mehrere mitnehmen können. Entschieden habe ich mich dann für einen hellgrauen Schal, in den ich mich direkt verliebte und der mir schon wenige Minuten später beim Strandspaziergang große Dienste erwies.
Wer außerdem gern Klamotten shoppen möchte, kommt da in Domburg auch auf seine Kosten. Mir war nicht so danach, eingepackt und eingemummelt wie ich war, aber bei einer Übergangsjacke konnte ich dann doch nicht widerstehen 😉 An den vollen Taschen der anderen Besucher konnten wir uns aber gut ein Bild davon machen, wie erfolgreich man in Domburgs Geschäften sein kann 😉
Uns zog es dann irgendwann doch wieder raus auf den Strand und in die Ruhe und Einsamkeit fernab vom Rummel in Dombrugs Gässchen.
Strandspaziergang über Oostkapelle nach Breezand
Gegen Nachmittag machten Herr Liebchen und ich uns auf den Weg von Domburg nach Breezand am Strand entlang. Das sind ungefähr 12 km und lässt sich gut in 2-3 Stunden schaffen – je nachdem, wie viele Pausen man einlegt, um die Sicht auf’s Meer zu genießen, Muscheln zu sammeln oder einen Regenschauer abzuwarten. Letzteres taten wir und hatten Glück, denn ungefähr auf der Hälfte der Strecke fanden wir kurz vor einem Niederguss das kleine Zee Café am Strand von Oostkapelle vor. Es hatte zum Glück geöffnet und so konnten wir dort in Ruhe bei einer kleinen Erfrischung und unter dem warmen Heizpilz den Regenschauer abwarten – natürlich mit traumhaftem Blick auf den Strand und das Meer. Hier muss es im Sommer paradiesisch sein – wir kommen gern wieder!
Doch für uns ging es dann nach der Stärkung weiter. Schließlich wollten wir Breezand noch vor dem Dunkeln und vor allem vor dem nächsten Regenschauer erreichen. Unterwegs saugten wir die Eindrücke in uns auf und liefen teilweise plaudernd, aber oft auch schweigend vor uns hin. Streckenweise waren wir ganz allein, kein Mensch war weit und breit am Strand zu sehen – Natur pur. Die Wolken und das Blau des Himmels veranstalteten ein spektakuläres Schauspiel aus Licht und Schatten, dazwischen immer wieder mal ein paar kräftige Sonnenstrahlen – ein absoluter Traum!
In Breezand wurden wir glücklicherweise von unserem Freund abgeholt. Man kann die Strecke sicher auch nach einer Pause und bei früherem Start zurückgehen oder einen Bus zurück nach Domburg nehmen. So war es aber sehr praktisch und da dann eh wieder die nächste Wolke meinte, sich über das Land zu ergießen, waren wir sehr froh, schnell ins Warme Auto schlüpfen zu können.
Zu Hause dann warm duschen, lecker Essen und den Abend bei Rotwein und Gesellschaftsspielen gemeinsam ausklingen lassen – fein!
Das waren die paar Highlights unseres Kurzurlaubes in Domburg. Sicher ist noch viel mehr in dieser Gegend zu entdecken, aber es muss ja auch etwas für das nächste Mal geben 😉
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