Wer hat’s erfunden? Die Norweger oder doch die Schweden? Hm, ich kenne mich leider nicht aus, aber meine Recherchen ergaben: Erstens werden Zimtschnecken manchmal mit Zimtknoten verwechselt und zweitens scheinen Kanelknuter die Knoten aus Norwegen und die Kanelbullar die Schnecken aus Schweden zu sein. Ist hier jemand zufällig skandinavischer Gourmet- oder vielleicht einfach nur Sprachprofi und kann das Rätsel auflösen? Bitte gern! Auf jeden Fall findet man wohl in allen skandinavischen Ländern diese leckeren Zimtknoten und nun sind sie auch hier voll im Trend und haben vermutlich die klassische Zimtschnecke (die aber auch unverschämt lecker sein kann!) abgelöst.
Eigentlich schwirrt das Netz nur vor guten Kanelknuter-Rezepten, aber mir hat am besten die Kreation von Daniela Klein gefallen. Die hat es wiederum von Helene Stolzenberg vom Blog und Onlineshop nordliebe. Hier kann man nämlich das Rezept auf einem Poster bekommen, so hat man es stets in der Küche als Reminder und zugleich als Blickfang, der ein bisschen für skandinavisches Flair in den vier Wänden sorgt. Ich habe den Rezepten der beiden absolut nichts mehr hinzuzufügen (außer bei der Füllung das Salz), werde es euch aber trotzdem schrittweise erklären. Und wenn ihr mögt, schaut bei klitzeklein nochmal vorbei, denn hier findet ihr eine schöne Anleitung, mit der das Knoten garantiert gelingen wird.
Diese Zutaten benötigst du:
TEIG
150g Butter
500ml Milch
40g frische Hefe (ist ungefähr ein Würfel)
1000g Weizenmehl 550er
150g Zucker
1 TL Salz
1 TL Kardamom
FÜLLUNG
75g Butter
100g Zucker
1 EL Zimt
2-3 Prisen Salz
AUSSERDEM
1 Ei
Hagelzucker
Die Mengenangaben setzen eine große Runde Schleckermäuler voraus. Zwar waren wir vor allem in den letzten Wochen zu zweit die einzigen Naschkatzen hier bei uns, dennoch mache ich immer das ganze Rezept und friere die restlichen Zimtknoten ein, sobald sie abgekühlt sind. Dann hat man mal schnell was, wenn Freunde sich spontan ankündigen oder die Kuchenlust mal wieder groß ist, die Zeit aber fehlt für eine große Backsession.
Ich taue Gebäck wie dieses übrigens niemals lange auf. Einfach den Ofen mit Blech auf 200 Grad vorheizen und die noch gefrorenen Zimtknoten für ca. 5 Minuten darin auftauen lassen. So schmecken sie wirklich genau wie am ersten Tag direkt nach dem Backen.
Und so kann’s gelingen:
Bringe die Butter in einem Topf auf dem Herd langsam zum Schmelzen. Wenn sie zimmerwarm war, geht dies schneller und man verhindert, dass die bereits geschmolzene Butter anbrennt, bevor der kalte Rest noch langsam schmilzt. Füge die Milch hinzu und schaue, dass beides nicht zu heiß wird – also lauwarm bzw. Körpertemperatur. Nimm den Topf vom Herd, bröckle die Hefe hinein und verrühre sie sanft. Lasse die Flüssigkeit ca. 5 Minuten an einem warmen Ort ruhen.
In einer großen Schüssel das Mehl mit den restlichen Zutaten für den Teig vermischen. Die Milch hinzufügen, alles vermengen und ca. 5-10 Minuten kräftig mit den Händen kneten, bis du einen glatten Teig hast, der nicht mehr an den Händen klebt. Füge evtl. etwas Mehl hinzu, falls der Teig zu klebrig ist. Habe jedoch beim Kneten Geduld, denn Hefeteig braucht seine Zeit und wenn man die hat, braucht es eigentlich nicht viel mehr.
Bedecke die Teigschüssel mit einem feuchten Geschirrtuch und lasse den Teig mindestens eine Stunde an einem warmen Ort ruhen.
Schmelze für die Füllung die Butter in einem Topf und vermische Zucker, Zimt und Salz.
Bemehle die Arbeitsfläche und teile den Teig in zwei gleich große Stücke. Gehe bei beiden Teilen folgendermaßen vor: Rolle den Teig auf der Arbeitsfläche zu einem Rechteck mit der Dicke von etwa 1 cm aus. Bestreiche die Teigfläche mit der Hälfte der flüssigen Butter und streue ebenfalls die Hälfte der Zucker-Zimt-Mischung gleichmäßig darauf. Klappe nun die obere Längsseite des Rechtecks auf die untere. Schneide den Teig senkrecht mit einem scharfen Messer in etwa 2 cm breite Streifen, die du in der Mitte erneut einschneidest, wobei dieser Schnitt nicht durchgängig ist, sondern erst 1-2 cm unterhalb der oberen Kante beginnt. Drehe nun die beiden so entstandenen Stränge ineinander wie eine Kordel und bilde anschließend einen Knoten daraus, den du dann mit etwas Abstand jeweils zu den anderen Knoten auf Backpapier verteilst. (Schwierigkeiten beim Knoten? Wie gesagt, hier gibt’s eine schöne und einfache Beschreibung.)
Vermutlich wirst du zwei Bleche füllen können.
Die Kanelknuter sollten nun nochmal für ca. 30 Minuten ruhen. Heize den Ofen in der Zwischenzeit auf 250 Grad vor – am besten mit Backblech, damit dieses später schon heiß ist.
Verquirle das Ei und bestreiche die Knoten damit, bestreue sie zum Schluss mit etwas Hagelzucker.
Die Backzeit beträgt etwa 5-7 Minuten. Das kam mir am Anfang echt kurz vor, aber glaube mir, das reicht. Die Knoten werden fix schwarz, wenn man sie zu lange drin lässt, zudem trocknen sie aus. Hefeteig muss saftig bleiben, nur dann schmecken Kanelknuter frisch.

Übrigens …
Spätestens seit meinem ersten Besuch beim Alten Schweden hier in Bonn bin ich ein absoluter Fan von diesen süßen, zimtigen Knoten. Zu den Zeiten der Corona-Pandemie, als die Cafés und Bars noch geschlossen hatten, haben die Mädels vom Café sogar mit dem Fahrrad die Leckereien bis vor unsere Haustür gebracht. Sie machen sie perfekt und es gibt nicht einen einzigen Grund, sie nicht mehr bei ihnen zu schnabulieren. Sobald auch ich mich wieder mehr vor die Tür bzw. ins Café-Leben wage, werde ich meine Stammkundschaft im Alten Schweden wieder wach küssen 😉
