Was gibt es Feineres als duftendes, frisches Brot – selbst gebacken und direkt aus dem Ofen?
Schon seit einiger Zeit probiere ich mich an diversen Brot- und Brötchenrezepten und liebe es, wenn das eigene Brot auf dem Tisch steht. Doch mit der Zeit kam der Wunsch auf, noch mehr dazuzulernen und auch mal mit weniger mit Hefe zu backen. Aber wie einen Sauerteig ansetzen? Diesen wie pflegen? Wie Rezepte variieren? Welche Zutaten verwenden und woher beziehen? Da waren noch viele Fragen offen …
Damit sollte jetzt Schluss sein! Ich nutzte Herrn Liebchens Geburtstag als Gelegenheit für einen Kurs beim Profi – endlich war es an der Zeit, das Brotbacken mal so richtig zu erlernen.
Im Dezember (erstaunlich, wie schnell die Zeit rast) verbrachten wir einen Samstag in der Backstube von Christoph, dem Heimbäcker in Köln Deutz. Ein Tag voller neuer und guter Tipps und Tricks, mit netten Begegnungen, anregenden Gesprächen und das alles umgeben vom Duft der selbst gebackenen Brote und Brötchen.

Christoph – selbst kein Bäcker, aber aus einer Bäckerfamilie mit langer Tradition stammend- hat sich erst vor kurzem den Traum von einer eigenen Lehrbackstube erfüllt. Seit Jahren ist das Backen seine große Leidenschaft und er verfügt über ein riesiges Repertoire an Rezepten und Tipps für köstliche Eigenkreationen vom Brot über Brötchen, hin zu Baguette, Ciabatta und süßen Gebäcken.
Er erklärt dem Kurs von ca. 6-8 Teilnehmern, wie Teige angesetzt werden, erzählt von guten Zutaten und zeigt, wie diese miteinander wirken, gibt Hilfestellungen beim Kneten (mit Hand und Maschine) und probiert in seinen Kursen immer wieder auch neue Rezepte aus. Ich mag seine Art sehr – super freundlich, authentisch, geduldig und zugewandt, professionell und keinesfalls abgehoben. Wir fühlten uns super wohl bei ihm und konnten viele neue Ideen mitnehmen, die wir zu Hause auch umsetzen konnten. Denn seine Tipps sind so, dass man ohne weiteres mit wenig zusätzlichen Anschaffungen direkt in der eigenen Küche starten kann.
Mittags gab es eine kleine Pause an einer reich gedeckten Tafel – liebevoll von Christoph und seiner Frau angerichtet und selbstverständlich mit dem frischen Brot, an dem alle Teilnehmer mitgewirkt hatten. Das trug nochmal mehr zu einem wirklich runden und perfekten Tag in der Backstube bei!

Insgesamt lernten wir sechs verschiedene Brot- und Brötchensorten kennen. Wir begannen mit einem klassischen Bauernbrot. Hier war besonders das Kneten eine kleine Herausforderung, weil Herr Liebchen und ich zusammen mit einer Teilnehmerin uns vorgenommen hatten, gegen die „Maschinen-Crew“ allein mit den Händen anzutreten – das Ergebnis war perfekt, ein Unterschied kaum zu merken 😉 Eine Knetmaschine kommt uns also so schnell nicht ins Haus – zu schön ist das Gefühl, den Teig in den Händen zu spüren und zu merken, wie er sich Schritt für Schritt verändert, bis er schließlich perfekt ist und zum Ruhen ins Gehkörbchen gelegt werden kann.



Dann folgten die Brötchen. Hier probierten wir uns gleich an drei verschiedenen Rezepten aus: klassische Schnittbrötchen, Roggenbrötchen und Walnussbrötchen. Alle in ihrer Zubereitung ziemlich verschieden, geschmacklich bombastisch!




Während wir fleißig das Vollkornbrot buken, bekamen wir eine kleine Einführung in die Mehl- und Saatenkunde. Hier hörten wir auch das erste Mal von der Horbacher Mühle, die bereits jetzt eine feste Anlaufstelle für uns geworden ist, wenn wir Mehl und andere Backzutaten brauchen, die hier aus der Region stammen.

Vergleichsweise schnell ging das Wurzelbrot, das seinen lustigen Namen von seiner Form hat. Erst sieht es vielleicht aus, wie ein kleines, schiefes Baguette, aber dann wird es kurz vorm Backen gedreht und so entsteht ein Brotlaib, der einer schwungvollen Wurzel ähnelt. Nicht ganz leicht, wenn man es das erste Mal macht, aber Wurzeln sind ja bekanntlich nie perfekt gleichmäßig 😉


Am Ende trug jeder Teilnehmer eine prall gefüllte Tasche mit den eigenen Erzeugnissen heim – voller Stolz und mächtig erschöpft, aber sehr zufrieden.
Wir hatten tagelang etwas von unseren Broten und Brötchen und am Sonntag gab es ein reichhaltiges Frühstück für unsere Freunde, bei dem wir direkt unser Ergebnis präsentieren konnten 🙂

Alles in allem ein gelungenes Erlebnis, das ich denen sehr empfehlen kann, die das Brotbacken erlernen bzw. neue Tipps und Tricks bekommen möchten.
Für uns war es der Beginn eines Umdenkens zu Hause: Seitdem wir beim Heimbäcker waren, haben wir kein Brot mehr gekauft – danke, Christoph, für deine Tipps und Inspiration!
2 Kommentare
Hallo Gesa,
es freut mich sehr das euch der Kurs gefallen hat und ich muss sagen du hast super Fotos gemacht !!
Viele Grüße
Christoph
Lieber Christoph,
danke Dir für dein Foto-Lob 😉
Es war einfach toll bei Dir und wir kommen gern wieder!
Herzliche Grüße
Gesa